Außenansicht der Hajjah Fatimah Moschee

Es gibt nicht viele Moscheen, die nach einer Frau benannt sind. Die Hajjah Fatimah Moschee erhielt ihren Namen von der wohlhabenden Spenderin Hajjah Fatimah Sulaiman, einer Geschäftsfrau, die das Land, auf dem die Moschee gebaut wurde, im 19. Jahrhundert stiftete.

Auf dem Grundstück stand vorher ihr Haus, doch nach zwei Einbrüchen und einem Hausbrand, aus dem sie unversehrt entkommen konnte, entschied sie, das Grundstück für den Bau einer Moschee zu stiften.

Fusion aus Ost und West

Die Architektur der von einem unbekannten Engländer entworfenen Moschee ist ein faszinierender Mix aus europäischen, malaiischen und chinesischen Einflüssen.

Sie wurde im Jahr 1846 errichtet und verfügt über eine zwiebelförmige Kuppel sowie Waschbereiche, die einem malaiischen Haus mit traditionellen malaiisch-muslimischen Holzschnitzereien nachempfunden sind.

Ihnen werden die chinesischen glasierten Porzellankacheln in den Fenstergittern, am Minarett und an den oberen Wänden der Dachbrüstung auffallen.

Die größte Aufmerksamkeit zieht jedoch das Minarett auf sich, das an einen Kirchturm erinnert. Der Turm ist dreiteilig mit zwei achteckigen Türmen und einer verlängerten Pyramide und ähnelt stark demjenigen der früheren St Andrew’s Church, an deren Stelle heute die St Andrew’s Cathedral steht.

Der „Schiefe Turm“ von Singapur

Andere europäische Einflüsse sieht man in den Pilastern mit dorischen Kapitellen auf dem Minarett und den spitzen Türöffnungen, Nischen und Fenstern.

Im Laufe der Jahre hat sich das Minarett aufgrund des sandigen Untergrunds um etwa sechs Grad in Richtung der Kuppel geneigt.

Instandsetzungsarbeiten konnten ein weiteres Kippen verhindern, aber die Neigung ist – zum Vergnügen der Besucher – weiterhin sichtbar. Daher haben sie ihn den „Schiefen Turm von Singapur“ getauft.